Szenarien 250 Volker Beinhorn"Szenarien" © Volker Beinhorn

Uraufführungen

Die Uraufführungs-Gastspiele beim Stückemarkt

7. Mai 2016. Der belgische Regisseur Antoine Laubin inszeniert die Uraufführung des ursprünglich französischsprachigen Stücks Szenarien des ebenfalls belgischen Autors Jean-Marie Piemme an einem deutschen Staatstheater mit einem zweisprachigen Ensemble, das dann auch noch Englisch spricht. Weil das Stück nämlich auf drei Ebenen operiert. Kompliziert? Aufgedröselt wird der Kasus von Cornelia Fiedler

muenchhausen 250 Arno Declair"Münchhausen" © Arno Declair

7. Mai 2016. Es ist ein beliebtes Motiv in Theater-Monologen der leichteren Art: Jemand kommt auf die Bühne, der da eigentlich nicht hingehört und nur Zeit zu überbrücken hat. "Die Sternstunde des Josef Bieder" ist zum Beispiel so ein Stück. Dass sich aber ein Hochkaräter-Team, bestehend aus Autor Armin Petras, Regisseur Jan Bosse und Schauspieler Milan Peschel dieses Genres in Münchhausen annimmt, ist dann doch überraschend. Wie war's denn, Simone Kaempf?

exodus 250 c Florian Krauss"Exodus" © Florian Krauss

6. Mai 2016. Viele Theater versuchen gerade "The tale of the new Europeans" zu erzählen, oft genug aber gehen dann gute Absicht und ästhetischer Offenbarungseid Hand in Hand. Auch die Dänin Cecilie Ullerup Schmidt und der Schweizer Andreas Liebmann haben nun in Exodus einen theatralen Kommentar zur Flüchtlingssituation gewagt – und haben dabei ein höchst eigenartige Versuchsanordnung gewählt: "Singe mir, Muse ...". Geht das gut, Georg Kasch?

Lsd1 250 Simon Hallstroem"LSD. Mein Sorgenkind" © Simon Hallström

5. Mai 2016. Sprache zerbröselt in Thom Luz' Inszenierungen oft zu unverständlichen Fragmenten. Und doch sprühen Nuancen und Rhythmus, Situationskomik und Details. Lebt stets das Geheimnis von Kunst. So auch in LSD. Mein Sorgenkind, Gastspiel im Uraufführungsprogramm. Ein Abend, der einen auf besondere Fahrradfahrt mitnimmt, mehr von Georg Kasch.

Balkanmachfrei4 250 Konrad Fersterer"Balkan macht frei" © Konrad Fersterer

4. Mai 2016. Dass Schauspieler spielen, Zuschauer zuschauen - so richtig gesichert ist diese alte Verabredung, alt wie das Theater selbst, nicht mehr. Aber kaum jemand stellt sie im Moment so radikal in Frage wie Oliver Frljić, der in Balkan macht frei Waterboarding praktiziert, bis die Zuschauer eingreifen. Ein Frontalangriff aufs Zuschauen, der es auch beim Gastspiel in Heidelberg in sich hat! Mehr von Wolfgang Behrens

Terror1 250 Birgit Hupfeld"Terror" © Birgit Hupfeld

2. Mai 2016. Ferdinand von Schirachs Terror ist das meistgespielte Stück der Saison, ein Riesenerfolg beim Publikum. Aber für die Kritiker macht von Schirach alles falsch, was ein Dramatiker falsch machen kann. Streitfall, Phänomen oder Lehrbeispiel, wie ein Text wider alle Gesetze erfolgreich ist? Mehr über Terror, in Oliver Reeses Inszenierung im Stückemarkt-Uraufführungsprogramm, von Wolfgang Behrens.

Krieg der Welten1 250 Stephan Walzl"Krieg der Welten" © Stephan Walzl

1. Mai 2016. Als Orson Welles' Hörspiel Krieg der Welten 1938 zur besten Sendezeit auf CBS lief, nahmen viele Hörer die Invasion der Marsianer für bare Münze. Mit derartigen Verwechslungen von Realität und Fiktion tut sich Theater schwer. Es braucht Umwege, Verfremdungen zum Beispiel. Mit deren Hilfe hat Regisseurin Luise Voigts aus Welles' Vorlage tatsächlich eine fulminante Studie über Erzeugung von Illusion gemacht. Mehr über das Gastspiel von Wolfgang Behrens.

unddannkammirna1 250 ute langkafel maifoto"Und dann kam Mirna" © Ute Langkafel

1. Mai 2016. Rückbesinnung auf das Thema Familie? Ein bisschen davon steckt in Und dann kam Mirna, in dem Sibylle Berg vier angry young woman in die Mutterschaft schickt. Aber Berg demonstriert in ihrem Text auch, wie man als Dramatikerin gängige Rolllenklischees unterläuft, einen eigenen Sound und eigenen Blick produziert. Sebastian Nüblings Berliner Inszenierung gastiert beim Stückemarkt. Wie Mirna hier ankam, weiß Cornelia Fiedler

 

"Terror" © Birgit Hupfeld

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