AutorenPreis

Alles über die zum AutorenPreis eingeladenen DramatikerInnen

April 2016. Der Autorenwettbewerb ist seit jeher das Herz des Heidelberger Stückemarkts. Aus 93 Einsendungen hat das Festivalteam sechs Theaterautorinnen und -autoren ausgewählt. Ihre neuen Stücke werden am 30. April und 1. Mai  in Lesungen vorgestellt. Daraufhin vergibt die Stückemarkt-Jury am 8. Mai den AutorenPreis des Heidelberger Stückemarkts, der mit 10.000 Euro dotiert ist und von der Manfred-Lautenschläger-Stiftung finanziert wird. Die Premiere eines der nominierten Stücke wird den Heidelberger Stückemarkt 2016 eröffnen.

Daneben gibt es noch den mit 5.000 Euro dortierten, vom Land Baden-Württemberg gestifteten Internationalen AutorenPreis, der an eine*n der vier nominierten Autor*innen des Gastlandes Belgien vergeben wird. Alle zehn Autor*innen beider Wettbewerbe sind zudem im Rennen um den mit 2.500 Euro dotierten PublikumsPreis, den der Freundeskreis des Theaters und Orchesters Heidelberg gestiftet hat.

Die Stücke und Autor*innen des deutschsprachigen Autorenwettbewerbs sind:

clavadetscher vita© Ingo Höhn

Umständliche Rettung von Martina Clavadetscher

Die Mikrobiologin Yamila Bach ist auf Forschungsreise in Sodiriya. Die Wüstenstadt droht im Abfall zu ersticken, doch die Einheimischen hingegen beschäftigt etwas Anderes, denn: Ein großes Feuer wird kommen und die Stadt auslöschen. In Anlehnung an die Geschichte von Sodom und Gomorrha berichtet das Stück von der Hoffnung auf Rettung.

Martina Clavadetscher, geboren 1979. Ihr erstes Theaterstück Drei Frauen wurde 2006 am Luzerner Theater uraufgeführt, wo sie 2013/14 Hausautorin war. 2014 erschien ihr Prosadebüt "Sammler". Mit ihrem Stück "Umständliche Rettung" gewann sie die Essener Autorentage "Stück auf!" 2016.

Zum Stückporträt

Zum Autoren-Video

goessner vita© Christine Tritschler

Mongos von Sergej Gößner

Während Francis eher der ruhige Typ ist, verhält Ikarus sich wie ein echter Macho. Außerhalb der Reha-Klinik wären sie wohl nie Freunde geworden – aber genau hier lernen sie sich kennen, denn Francis hat Multiple Sklerose und Ikarus ist nach einem Autounfall querschnittsgelähmt: zwei Jugendliche, die neben den ganz normalen Problemen der Pubertät lernen müssen, mit körperlichen Einschränkungen umzugehen.

Sergej Gößner, geboren 1988 in Ludwigshafen am Rhein, beendete 2010 seine Schauspielausbildung an der Schauspielschule Mainz. Sein erstes Engagement führte ihn an das Junge Staatstheater Wiesbaden, 2012 wechselte er ans Tiroler Landestheater Innsbruck. Seit dieser Spielzeit ist er festes Ensemblemitglied am Theater Pforzheim.

Zum Stückporträt

Zum Autoren-Video

hornbach vita© Sophie Utikal

Über meine Leiche von Stefan Hornbach

Friedrich hat Krebs, und Jana ist lebensmüde. Jana sagt: "Der Tod ist das Atemberaubendste, was dir überhaupt passieren kann." Friedrich sagt: "Du hängst am Leben, gerade du, du klebst doch richtig daran." Der Deal: Sie zeigt ihm, wie man lebt, und im Gegenzug zeigt er ihr, wie man nicht mehr lebt.

Stefan Hornbach, geboren 1986 in Speyer, gastierte als Schauspieler zuletzt am Staatstheater Stuttgart, am Theater Rampe Stuttgart sowie am Werk X in Wien. Als Autor gewann er mit "Über meine Leiche" den Osnabrücker Dramatikerpreis und wurde zu den Autorentheatertagen 2016 ans Deutsche Theater Berlin eingeladen.

Zum Stückporträt

Zum Autoren-Video

kalss vita © privat

Die Erfindung der Sklaverei von Christiane Kalss 

"Ein idyllisches Fleckchen Erde" – so beschreibt sich die Gemeinde in der neuen Image-Broschüre. Aber dann kommen zwei Gäste, die keine Gäste sind, weil sie bleiben wollen, und da lächelt die Gemeinde zwar, aber innerlich, da zuckt sie schon …

Christiane Kalss, geboren 1984, studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Wien und nahm 2008 bis 2010 am Lehrgang Forum Text von uniT in Graz teil. Sie erhielt u.a. den J.M.R.-Lenz-Preis der Stadt Jena. 2010 war sie zu den Werkstatttagen des Wiener Burgtheaters eingeladen und 2016 für den Essener Autorenpreis "Stück Auf!" nominiert.

Zum Stückporträt

Zum Autoren-Video

lepper vita© Dennis Weinert

Entwurf für ein Totaltheater von Anne Lepper

Bonnies Drama beginnt mit der Flucht aus einer Ehe, in der sie scheinbar alles hat. Im Leben aber muss es mehr als alles geben. Doch dann irrt sie durch ein kafkaeskes Staatengebilde auf der Suche nach Wurstbroten, die für alle – nur nicht für Bonnie – vorgesehen sind. Eine Beschreibung unserer trostlosen und oft scheinbar ausweglosen Existenz mit ungewöhnlichen Bildern.

Anne Lepper, geboren 1978 in Essen, studierte Philosophie, Literatur und Geschichte sowie Szenisches Schreiben an der Hochschule der Künste Bern. Für ihre Stücke erhielt sie zahlreiche Preise. 2014/15 war Anne Lepper Hausautorin am Nationaltheater Mannheim. Ihr Stück "Seymour" gastierte 2015 beim Heidelberger Stückemarkt.

Zum Stückporträt

Zum Interview

milisavljevic vita© Cylla von
Tiedemann

Beben von Maria Milisavljevic

"Beben" zeigt in mehreren Erzählsträngen, wie virtuelle und reale Gewalt zusehends ineinanderfließen: Da sind die Jungen, die sich in ihre Games verkriechen – und gleichzeitig sind da diejenigen mit der echten Kriegserfahrung, wie die Mutter, die mitansehen musste wie ihr Sohn erschossen wurde und die nun Versöhnung in der Begegnung mit dem Täter sucht.

Maria Milisavljevic studierte Englische Kulturwissenschaften, Englische Literatur und Kunstgeschichte. Im Anschluss arbeitete sie als Regisseurin und Dramaturgin an Theatern in Deutschland, London und Toronto und promoviert über das Londoner Royal Court Theatre. Ihr Stück "Brandung", das 2014 beim Heidelberger Stückemarkt gezeigt wurde, gewann 2013 den Kleistförderpreis für junge Dramatik.

Zum Stückporträt

Zum Autoren-Video

 

 

Kommentar schreiben

Sicherheitscode
Aktualisieren